Die Frauenkirche am Neumarkt in Dresden hat Symbolcharakter. Die aktiv geführte Debatte um den Wiederaufbau, die Rekonstruktion und den Umgang mit architekturgeschichtlichen Leitbauten und Quartieren, führte zur Wiederherstellung eines einzigartigen Gebäudes. Heute lockt die Frauenkirche mit ihrer geschichtsträchtigen aber dennoch lebendigen Ausstrahlung Besucher aus aller Welt in die Dresdener Innenstadt. Standort der barocken Kirche und zugleich die urbane Mitte Dresdens ist der Neumarkt. Rund um die Frauenkirche wurde hier in den letzten Jahren auf einer Gesamtfläche von 34 Hektar ein Altstadtbereich rekonstruiert, der architektonisch durch eine gelungene Mischung aus Tradition und Moderne besticht. Um das zu realisieren, wurden auch besondere Herausforderungen an den Sonnenschutz gestellt. Durch die verschiedenen Ausführungen von Fenster-Markisen und Raffstoren wurde für jedes Fenster eine Lösung realisiert, die optimal auf die Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt ist.

Im städtebaulichen Kontext von Repräsentationsbauten wie der Frauenkirche, dem Cosel-Palais und dem Hotel de Saxe mit seiner prominenten Fassade bedarf es eines sensiblen und zurückhaltenden Einbaus der Sonnenschutzsysteme. Die ästhetische Gesamtwirkung der Fassade muss mit den technischen und nutzungsbedingten Anforderungen in Einklang gebracht werden, ohne dass der Sonnenschutz wie ein Fremdkörper die Fassaden dominiert. Gerade bei historisch anmutenden Fassaden ist der Sonnenschutz als Gestaltungselement von großer Bedeutung. Daher wurden in Dresden auch Vorgaben für die technische und ästhetische Ausführung der Sonnen- und Blendschutzsysteme gemacht.

Bei einer Vielzahl von Fenstern in den Obergeschossen am Dresdener Neumarkt kamen Senkrecht-Markisen von WAREMA zum Einsatz. Diese sorgen für einen optimalen Sonnenschutz und können aufgrund der kleinen Kastenmaße auch bei geringen Platzverhältnissen angebracht werden. Egal ob beim Hotel de Saxe als Verschattungssystem der Hotelzimmer oder in den Obergeschossen eines Juwelierladens – hier in einer Variante mit Rundbogenlaibung – bieten die Senkrecht-Markisen ein hohes Maß an Variabilität sowohl in der technischen als auch der gestalterischen Ausführung. Zur Windsicherung laufen die Fallstäbe, die entweder sichtbar sind oder in eine Stoffschlaufe geschoben werden können, in einer seitlichen Seilführung oder in Führungsschienen.

Andere Nutzungen stellen andere Voraussetzungen an den Sonnenschutz. So muss in Hotelzimmern die Privatsphäre gewährleistet werden. Eine Geschäftsnutzung von Gebäuden dagegen fordert bei gleich bleibend guter Verschattung oft eine bessere Sicht nach draußen, um für angenehme Arbeitsbedingungen zu sorgen. Die Markisoletten von WAREMA unterscheiden sich von Senkrecht-Markisen durch den Ausfalleffekt. Beim Ausfahren bleibt der obere, in der Höhe individuell regulierbare Teil der Bespannung grundsätzlich senkrecht und verläuft parallel zum Fenster. Der dahinter liegende Raum kann je nach Höhenregulierung optimal verschattet werden. Der untere Teil der Markisolette ist ausstellbar, so dass in diesem Bereich die Sicht nach draußen nahezu uneingeschränkt bleibt. Zusätzlich bereichern die ausgestellten Markisoletten die Fassadenwirkung um eine raumbildende, fast spielerisch anmutende Geste.

Eine besondere Herausforderung bestand in der Ausführung der Sonnenschutzsysteme bei den Neubauten, die nicht nach historischen Vorlagen erstellt wurden. Hier musste die geforderte Maßstäblichkeit, Materialität und Farbigkeit der Fassade mit modernen Architekturelementen umgesetzt und erreicht werden. WAREMA Fassaden-Markisen schützen bei homogenen Fensterflächen vor zuviel Sonnenlicht. Sie ermöglichen bei zurückgesetzten Staffelgeschossen, Dachaufbauten oder Passageneingängen eine Verschattung von großzügigen senkrechten oder schrägen Fassadenflächen und können auch über mehrere Geschosse dem Verlauf der Fassade angepasst werden. Die farbige textile Ausführung bindet die Objekte gut in den gesamten städtebaulichen Kontext des Neumarkts ein.

Fallarm-Markisen von WAREMA verbinden auf ideale Weise effizienten Sonnenschutz mit freier Sicht und sind am Neumarkt bei zahlreichen Schaufenstern im Erdgeschoss und bei zwei Restaurants mit Balkon im ersten Obergeschoss eingebaut. Selbst bei ausgefahrener Markise erlaubt das ausgestellte Markisentuch sowohl ungehindert Einblicke in Schaufenster als auch Ausblicke vom Restaurant auf die Straße. Hinzu kommt die Möglichkeit, die aus Aluminium bestehenden Endstäbe sichtbar zu lassen, mit Stoff zu überziehen oder mit einem Volant auszustatten. Für die in jeder Ausstellphase straffe Spannung des Markisentuchs sorgt eine in den Fallarm integrierte Gasdruckfeder. Die Technik ist außerordentlich robust und bewährt sich bereits seit vielen Jahren. Auch die Fallarm-Markisen wurden, bis auf eine Ausnahme, in bauseits vorbereiteten Schächten installiert.

Die Mehrzahl der Fenster-Markisen wurde in bauseitig vorgefertigten Schächten montiert und entweder am Blendrahmen des Fensters oder an der Rohbaufassade befestigt. Den unteren Abschluss bilden Revisionsdeckel, die die Technik schützen, die Tiefe der Schächte optisch verringern und für Wartungsarbeiten schnell abgenommen werden können. Die Sonnen- und Blendschutzeinrichtungen werden unterschiedlich betrieben – entweder manuell oder elektrisch. Beim Hotel de Saxe sind die Markisen zusätzlich mit einer Steuerung ausgestattet, die die Sonnenschutzvorrichtungen vollautomatisch in Abhängigkeit von Licht- und Windverhältnissen reguliert.

Die Qualität und die Farben der am Neumarkt eingesetzten Tuchstoffe orientieren sich an den Wünschen der Nutzer, an der Farbgestaltung der jeweiligen Fassade und an den Vorgaben des Stadtratsbeschlusses. Häufig finden sich Acrylstoffe, die extrem licht- und wetterecht, reißfest, schmutz- und wasserabweisend sind. Aber auch Spezialstoffe aus Polyester und Glasfaser, die freie Sicht nach draußen mit Blend- und Sonnenschutz kombinieren, kamen zum Einsatz. Gleichzeitig wurden mit diesen Geweben auch erhöhte Brandschutzbestimmungen erfüllt. Entsprechend den städtebaulich-gestalterischen Richtlinien wurden vornehmlich gebrochene Weißund Ockertöne, in einigen Fällen auch helle Grautöne ausgewählt.

Bei einem modernen Geschäftshaus, das nicht nach historischem Vorbild errichtet wurde, standen funktionale Kriterien im Vordergrund. Hier wurde kein Textil-, sondern ein Raffstore- System eingebaut. Dieses kombiniert hohen Nutzen mit robuster Technik, was insbesondere in windexponierten Lagen wie Staffelgeschossen vorteilhaft ist. Die Raffstoren sorgen für Wärmeschutz mit optimaler Verschattung. Ihre Lamellen lassen sich nahezu stufenlos in jedem Winkel einstellen, wodurch sie bei jeder Tageszeit genau die gewünschte Menge Licht in den Innenraum reflektieren. Die matte Metallfarbe der Aluminiumlamellen korrespondiert in geschlossenem Zustand des Sonnenschutzes mit der Tonalität der im Block eingesetzten Fassadensteine – so entsteht auch hier eine homogene Wirkung.

Als Abweichung zu den städtebaulichen Vorgaben kamen in einigen wenigen Erdgeschossbereichen, in denen kein bauseitiger Einbauschacht vorhanden war oder integriert werden konnte, Gelenkarm- und Kassetten-Markisen zum Einsatz. Bei diesen vor der Fassade liegenden Systemen ist der Sonnenschutz mit einem Windschutz für das ausgefahrene Markisentuch kombiniert. Bei der Kassetten-Markise ist das Tuch allseitig geschützt, während die Gelenkarm- Markise teilweise offen und mit einem Regendach als Wetterschutz versehen ist. Beide Systeme zeichnen sich durch stabile Gelenkarmtechnik mit innen liegenden Federn aus. Aufgrund unterschiedlicher Befestigungskonsolen sind sie universell einsetzbar.

Unser Softwaretool unterstützt Sie bei der Planung des geeigneten Sonnenschutzsystems. Das interaktive, webbasierte Tool liefert kurze Beschreibungen, Anwendungsbeispiele und zahlreiche Zusatzinformationen bei der Auswahl des geeigneten Systems. Darüber hinaus enthält es einen CAD-Konfigurator, mit dem Sie selbständig Schnitte und Ansichten generieren und auf die baulichen Gegebenheiten abstimmen können.